MINT-EC-Camp

MINT-EC-Camp „Zukunft Werkstoffe: Werkstoffwunder Automobil“

Die Welt der Werkstoffe ist ebenso komplex wie ihre Einsatzmöglichkeiten. Rohstoff- und Energiegewinnung sowie ein effizientes und krisensicheres Bereitstellungsmanagement sind essentielle Themen für Werkstoffkunde, Mobilität, Industrie und die Gestaltung der Zukunft der Menschen sowie die unseres Planeten.

Das MINT-EC-Camp „Zukunft Werkstoffe: Werkstoffwunder Automobil“ fand vom 10. – 13. März 2020 in der sächsischen Kleinstadt Freiberg statt. 20 Schülerinnen und Schüler bekamen die Möglichkeit, Einblicke aus verschiedenen Blickwinkeln in die Vielfalt der Werkstoffindustrie zu erhalten und sich mit Fahrzeugbauingenieur*innen und Werkstoffwissenschaftler*innen auszutauschen.

Am ersten Tag wurden wir von Herrn Dr. Schmidt begrüßt, welcher den Vortrag „Von der Schulbank in den Hörsaal“ hielt und uns die Technische Universität Bergakademie Freiberg und dessen Studiengänge vorstellte. Anschließend bekamen wir eine begleitete Führung in der terra mineralia, einer Mineralienausstellung im Schloss Freudenstein in Freiberg, welche über 3 500 Exponate – Minerale, Edelsteine und Meteorite aus der ganzen Welt – ausstellt und somit eine der größten Mineralienausstellungen der Welt ist. Am Abend wurden wir ins Plenum einberufen, um uns gegenseitig besser kennenzulernen.

Am folgenden Tag begaben wir uns in die TU Bergakademie Freiberg, wo wir uns in kleinere Projektgruppen aufteilten. Eine Projektgruppe untersuchte Kupfer und die Gewinnungs- und Raffinationselektrolyse, wohingegen meine Gruppe sich mit Stahl und den verschiedenen Legierungselementen und deren Wirkungen und Relevanz für die Industrie beschäftigt hat. Abends trafen wir uns mit Studenten der Fakultät und des RaceTech-Racing-Teams, grillten zusammen, hörten einen Vortrag zu deren Wettkämpfen und die Strukturen und Innovationen, welche hinter den Rennautos stehen, schauten uns diese an und tauschten uns mit den Experten über ihr Projekt und das Unileben aus. Anschließend besuchten wir den Escape Room „Werkstoffe“ und beendeten das Programm des Tages im Plenum.

Am dritten Tag waren Betriebsbesichtigungen der Firmen Edelstahlwerk Freital und Halsbrücke geplant, jedoch konnte dies Corona-bedingt nicht stattfinden. Stattdessen besichtigten wir die Zeche Freiberg, ein ehemaliges Steinkohlebergwerk in Holzwickede-Rausingen. Die Führung untertage war sehr beeindruckend, da man nicht nur die gewonnenen Minerale sah, sondern auch, wie diese zutage gebracht wurden und um was für eine Knochenarbeit es sich gehandelt hatte. Nachmittags arbeiteten wir an unserer Projektarbeit weiter und schauten uns die Risszähigkeit von verschiedenartig abgekühlten Eisen-Kohlenstoff-Legierungen mittels des Makrohärtetesters an. Anschließend trugen wir alles zusammen, was wir innerhalb unserer Projektarbeit gelernt hatten, bereiteten einen kurzen Vortrag vor und stellten diesen im Plenum der anderen Projektgruppe vor. Den letzten Abend konnten wir frei gestallten und die vergangenen Tage zusammen ausklingen lassen.

Am Freitag, den 13. März, begaben wir uns ein letztes Mal in die TU Bergakademie Freiberg und pressten dort Medaillen und fertigten Abgüsse von Smileys an. Wir hielten eine Feedback-Runde ab und verabschiedeten uns. Insgesamt hat mir das MINT-EC Camp sehr gut gefallen, da man ganz neue Perspektiven und Blickwinkel auf die Werkstoffindustrie und deren Relevanz erhalten hat und zudem viele neue Freundschaften und Kontakte zu anderen naturwissenschaftlich Interessierten knüpfen konnte.

Bericht und Fotos: Nora Holthöfer